Jeder Mensch war und ist im Laufe seines Lebens einer Vielzahl von Einflüssen ausgesetzt. Dadurch entwickelt er häufig eine bestimmte Grundhaltung, sich und anderen gegenüber.
Grundsätzlich kann man bei einem Kind am Beginn seines Lebens davon ausgehen, dass es sich und andere Menschen als gut bzw. Ok betrachtet. Was einer gesunden Grundeinstellung entspricht, da hierdurch eine positives und optimistisches Welt und Menschenbild vorliegt. Dies bildet eine gute Ausgangsbasis, um frei und offen mit der Welt interagieren zu können. Es bildet auch die Grundlage dafür, das gute, zwischenmenschliche Beziehungen aufgebaut werden können. Ein Mensch kann und wird diese Grundeinstellung beibehalten, sofern seine Bedürfnisse in ausreichendem Maß erfüllt werden. Häufig ist es jedoch der Fall, dass ein Mensch im Laufe seines Lebens negative Erfahrungen sammelt und seine Bedürfnisse nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt bzw. sogar missachtet werden.
Insbesondere wenn ein Mensch als Kind Vernachlässigung, Tyrannisierung oder gar Misshandlung erfährt. Hierbei übernimmt ein Mensch häufig die Grundhaltung des Verursachers. D.h. der Mensch betrachtet sich als ok und andere als nicht ok. Diese Grundhaltung ist von Misstrauen, Vorwürfen und Hass geprägt.
Eine weitere Grundhaltung, die der Mensch entwickeln kann, wenn seine Bedürfnisse nicht in ausreichendem Maße befriedigt werden, ist, sich selbst als dumm, minderwertig, hässlich oder unzulänglich zu betrachten, jedoch die anderen als ok betrachtet. Diese Grundhaltung führt häufig zu einer depressiveren Grundstimmung, es können auch Schuldgefühle und Misstrauen anderen gegenüber zum Tragen kommen.
Wenn ein Mensch zu der Grundeinstellung kommt, dass er und andere nicht ok sind, führt das dazu, dass er sich sowie andere Menschen nicht als wertvoll erachtet. Durch eine solche Einstellung verliert vieles seinen Sinn. Menschen mit dieser Einstellung geraten häufig auch mit dem Gesetz in Konflikt und haben auch sonst Probleme sich in die Gesellschaft zu integrieren.
Zur Vereinfachung kann man grob gesagt vier Grundeinstellungen unterscheiden:
- Ich bin Ok – Du bist Ok
- Ich bin nicht Ok – Du bist Ok
- Ich bin Ok – Du bist nicht Ok
- Ich bin nicht Ok – Du bist nicht Ok
Oben wurde lediglich darauf eingegangen, welche Grundeinstellung ein Mensch haben kann und welche Auswirkungen diese auf sein Leben hat. Meist ist es jedoch so, dass sich die Einstellung je nach Gruppe bzw. Kontext, in dem wir uns befinden unterscheidet.
So kann z.B. jemand, der in seinem Verein ausgelassen und offen ist (Ich bin Ok – Du bist Ok), zuhause eher kleinlaut und unterwürfig sein (Ich bin nicht Ok – Du bist Ok).
Grundsätzlich ist für einen Menschen sowie das soziale Miteinander, die Einstellung „Ich bin Ok – Du bist Ok“ am gedeihlichsten. Aus diesem Grund ist eines der wichtigsten Ziele der Transaktionsanalyse zu dieser Grundhaltung zu kommen.